Sie befinden sich hier: » NATURFREUNDE » Landschaft des Jahres 2018/19

Eröffnung: Landschaft des Jahres 2018/2019 in Senegal/Gambia

© Doris Banspach / NaturFreunde Schwarzbachtal

Mit einem bunten Musik- und Kulturprogramm und einer Baumpflanzaktion wurde am 13. Januar 2018 im senegalesischen Koumbidja Socé die „Landschaft des Jahres 2018/2019: Senegal/Gambia“ eröffnet. Mit der "Landschaft des Jahres" fördert die NaturFreunde Internationale (NFI) seit 1989 die nachhaltige Entwicklung von grenzüberschreitenden, ökologisch wertvollen und gefährdeten Regionen. Das Motto der zweijährigen Kampagne in Senegal/Gambia wird "Klimagerechtigkeit solidarisch leben" sein.

© Doris Banspach / NaturFreunde Schwarzbachtal
© Uschi Böss-Walter / NaturFreunde Rastatt
© Doris Banspach / NaturFreunde Schwarzbachtal

800 Besucher bei der Eröffnung
Rund 800 Menschen waren zu der Eröffnungsveranstaltung gekommen. Regionale Vertreter aus Politik, Kultur und der Zivilgesellschaft sprachen über die Bedeutung der Kampagne für die Region. "Es ist ein Meilenstein in der Geschichte der NaturFreunde Internationale, die Idee einer besonderen Landschaft des Jahres erstmalig in Afrika zu verwirklichen", betonte Herbert Brückner, ehemaliger Präsident der NFI, in seinem Grußwort. "In guter Nachbarschaft werden Ziele der Nachhaltigkeit realisiert werden, damit die Menschen hier neue Wege in die Zukunft gestalten können".

Politiker und Kampagnenbeteiligte aus der Region hoben die Bedeutung des Kampagne vor allem für die Jugend und den nachhaltigen Tourismus hervor. "Dies ist vor allem wichtig, da wir in der Region sicht- und greifbare Folgen des Klimawandels bewältigen müssen", betonte Omar Jammeh. Der Kampagnenverantwortliche für Gambia will im Rahmen der "Landschaft des Jahres 2018/2019: Senegal/Gambia" kulturelle Traditionen erhalten und gleichzeitig Perspektiven für Jugendliche eröffnen.

© Doris Banspach / NaturFreunde Schwarzbachtal
© Doris Banspach / NaturFreunde Schwarzbachtal

Eine vom Klimawandel gezeichnete Region
Das als „Landschaft des Jahres" ausgezeichnete Gebiet zwischen den Städten Koungheul (Senegal) und Janjanbureh (Gambia) liegt am Rande der Sahelzone und ist durch die Folgen des Klimawandels gezeichnet. Auf der senegalesischen Seite sind die Auswirkungen auf Vegetation und Artenvielfalt besonders deutlich. Die Anzahl von Waldbränden in der sehr trockenen Region nimmt signifikant zu, die Waldbestände gehen immer mehr zurück. Die gambische Seite profitiert von der Existenz des Gambia-Flusses, der eine wichtige Rolle für den Erhalt der Biodiversität spielt. Der vorherrschende Vegetationstyp ist hier vor allem tropischer Regenwald in Form des Galeriewaldes, der besonders reich an Vogelarten ist – mehr als 180 Arten leben hier.

Eine besondere Bedeutung bei den Aktivitäten im Rahmen der Kampagne "Landschaft des Jahres 2018/2019" hat die Einbeziehung regionaler Akteure. So wurde Anfang Dezember auf Initiative der NaturFreunde Koungheul ein „Conseil Départemental de Dévelopement“ – eine Art regionaler Ministerrat  – speziell zur Landschaft des Jahres einberufen, um die Behörden aus der Region zu integrieren und als Partner für künftige Aktivitäten zu gewinnen.

© Uschi Böss-Walter / NaturFreunde Rastatt

Besuch aus Europa
Zu den Eröffnungsfeierlichkeiten der "Landschaft des Jahres 2018/2019: Senegal/Gambia" kamen Teilnehmer aus insgesamt 12 Ländern nach Koumbidja Socé, darunter eine Gruppe europäischer NaturFreunde. Die NaturFreunde aus Belgien, Deutschland, Österreich, Frankreich, der Schweiz, aus Bulgarien, Finnland und den Niederlanden nahmen an der von der NaturFreunde Internationale und den NaturFreunden Senegal und ihren Partnern organisierten Modellreise „Tour d´Horizon“ teil.

Aufgrund des großen Interesses an der "Tour d’Horizon" – die Reise war bereits seit vielen Wochen ausgebucht – planen einige NaturFreunde-Landesverbände bereits weitere Reisen in die Region. Mehr Informationen dazu sowie zu den geplanten Aktivitäten in der Landschaft des Jahres sind in den nächsten Ausgaben des NFI-Newsletters nachzulesen.

Bekanntmachung: Die Landschaft des Jahres 2018/19 liegt im Senegal und in Gambia

© tjabeljan / flickr; Lizenz: (CC BY 2.0)

Die Themen Klimagerechtigkeit, nachhaltige Tourismusentwicklung und die Förderung des interkulturellen Dialogs werden die erste „Landschaft des Jahres“ auf afrikanischem Boden prägen. Mit der gleichnamigen Kampagne fördert die NaturFreunde Internationale (NFI) seit 1989 die nachhaltige Entwicklung von grenzüberschreitenden, ökologisch wertvollen und gefährdeten Regionen. Die offizielle Eröffnungsveranstaltung findet am 13. Januar 2018 im senegalesischen Maka Gouye an der Grenze zu Gambia statt.

© Lea Bettendorf

Für die Jahre 2018 bis 2019 wird damit eine landwirtschaftlich geprägte Grenzregion am Rande der Sahelzone zwischen dem senegalesischen Koungheul und Janjanbureh in Gambia in den Fokus rücken, die stark von Klimawandel und Landflucht betroffen ist.

© NFI-Archiv
© Rainer Kulla

Trotz ihrer Kargheit bietet die Region viele landschaftliche Reize: grüne Hügel, Baobab-Haine und den Gambia River mit seiner vielfältigen Tierwelt. Kulturelle Höhepunkte sind die prähistorischen Steinkreise und die vielen traditionelle Feste, die in den Dörfern stattfinden.

© NFI-Archiv

Im Senegal gibt es bereits seit vielen Jahren einen aktiven NaturFreunde-Verband, die Association Sénégalaise des Amis de la Nature (ASAN), und auch ein Naturfreundehaus. In Gambia herrscht seit dem demokratischen Machtwechsel im Januar 2017 eine Aufbruchstimmung, die für die Zusammenarbeit der beiden Länder und die geplanten Aktivitäten im Rahmen der Landschaft des Jahres gute Voraussetzungen bietet. Dort sind die Friends of Nature Gambie für die Organisation verantwortlich

© tjabeljan / flickr; Lizenz: (CC BY 2.0)

Afrikanische und europäische NaturFreunde wollen in diesem Pilotprojekt zeigen, wie internationale Solidarität gemeinsam gelebt werden kann. Durch begleitende Aktivitäten in Europa soll eine breite Beteiligung europäischer NaturFreundinnen und NaturFreunde erreicht werden. NaturFreunde-Reisen in die Region wie die für Januar 2018 geplante Tour d'Horizon ermöglichen ein persönliches Kennenlernen und einen intensiven Austausch. Außerdem unterstützen sie den sanften Tourismus in der Region, der für die Bevölkerung eine wichtige Einkommensquelle darstellt.

© tjabeljan / flickr; Lizenz: (CC BY 2.0)