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Durch eine zauberhafte Winterlandschaft zum Hellsee

Im Veranstaltungsplan der Stadt Biesenthal steht seit vielen Jahren zu Beginn der Winterferien eine vom Verein „Die NaturFreunde OG Biesenthal –Hellmühle“ organisierte Winterwanderung. Es war klar, dass diese Wanderung durchgeführt wird, aber kaum jemand glaubte  daran, dass sie unter winterlichen Bedingungen – mit Schnee und Raureif und ein paar Minusgraden – stattfinden würde.
Es kam aber anders als erwartet.
Pünktlich zum Ferienbeginn fiel der erste Schnee und als wir uns am Morgen des 31. Januar zum Treffpunkt der Wanderung auf den Weg machen wollten, sahen wir eine wunderschöne winterliche Landschaft. Eine fast gleichmäßige, strahlend weiße Schneedecke bedeckte Erde, Häuser und Zäune; auch die Bäume und Sträucher hatten sich mit einem „Schneekleid“ geschmückt.

 

Scheewanderung
© Thomas Stamer

Auf den Weg zur Uli-Schmidt-Hütte machten sich ca.40 Wanderer, darunter auch einige Kinder. Unser Wanderleiter, der Naturfreund Rainer Lehmann, erzählte uns viel über die Entstehung des Biesenthaler Beckens, seine Nutzung gestern und heute, aber auch die Tier- und Pflanzenwelt. Er führte uns mit seinem Handy auch das typische Geräusch der Bekassine (im Volksmund genannt „Himmelsziege“) vor, die das Männchen besonders im Frühjahr beim Balzflug mit gespreizten Schwanzfedern erzeugt. Der Bestand an dieser Wiesenvogelart ist in Deutschland sehr stark zurückgegangen; hier im Becken gibt es noch einige Exemplare. Das geplante Vernässungsprojekt des Biesenthaler Beckens soll dazu beitragen, dass ihre Anzahl bei uns wieder erhöht wird.
An der Uli-Schmidt-Hütte erwarteten uns schon einige Gäste, die sich als Wanderer oder Auto-Touristen auf den Weg hierher gemacht hatten.
Wie schon oft, wurden wir mit Gemüsesuppe, gegrilltem Fleisch, Würstchen, Glühwein, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen empfangen. Für die Kinder waren einige Quiz-Aufgaben vorbereitet, außerdem konnten sie am Feuer „Stockbrot“ rösten. Wer das Naturlehrkabinett in der Hütte noch nicht gesehen hatte, machte sich auf den Weg dorthin. Die überdachten Sitzgruppen boten wieder die Möglichkeit, sich auszuruhen und interessante Gespräche mit dem Nachbarn zu führen.
Obgleich die Veranstaltung in diesem Jahr witterungsbedingt nicht so lange dauerte wie sonst, wurde unser „Vereinsschwein“ nicht vergessen; beim „Schlachten“ fanden sich 54,80 € in seinem Bauch. Dafür möchten wir allen Spendern recht herzlich danken. Mit dem Geld möchten wir notwendige Instandhaltungsarbeiten an  der Hütte durchführen. Auch allen Mitwirkenden, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, gilt unser Dank.

 

Scheewandern
© Thomas Stamer

Als wir am nächsten Tag aus dem Fenster schauten, war von der winterlichen Pracht, die wir am Vortag erlebt hatten, nicht mehr viel zu sehen. Es sah aus, als ob der Frühling schon in den Startlöchern stände. Es war aber erst Anfang Februar und wir hatten bisher kaum Winter, wie auch in den letzten Jahren, Das ist ein augenfälliges Beispiel für eine Klimaveränderung. Der NaturFreund Rainer Lehmann hatte bei seinen Erläuterungen während der Wanderung zu dieser Problematik darauf hingewiesen, dass zukünftig die Sommer wärmer und trockener sowie die Winter wärmer und feuchter sein werden, außerdem werden extreme Wetterereignisse zunehmen. Wenn es nicht gelingt, diesen Trend zu stoppen, werden sich unsere Lebensgrundlagen radikal verändern.

Sternwanderung nach Pöhlitzbrück

Mit den NaturFreunden in den Frühling
Eine Wanderung nach Pöhlitzbrück im Finowtal war für die Biesenthaler Bürger schon immer ein besonderes Erlebnis. Hier befindet sich eine einmalige und vielfältige Fauna und Flora, die seit 2006 als Naturschutzgebiet eingestuft ist. Aus diesem Grunde steht sie bei den NaturFreunden der Ortsgruppe Biesenthal-Hellmühle seit einigen Jahren auf dem jährlichen Wanderplan. Als Sternwanderung ist sie im Frühjahr besonders reizvoll.

 

© Thomas Stamer

Am Sonnabend, dem 15. März 2014 trafen sich auf dem Marktplatz in Biesenthal ca. 30 Wanderer, die von der NaturFreundin Gerda Schmidt geführt wurden. Während vor einem Jahr um diese Zeit noch Schnee lag, konnten wir in diesem Jahr schon seit mehreren Tagen den Frühling genießen.

Es ging den Wehrmühlenweg hinunter, vorbei am Schlossberg mit seinem über 100 Jahre alten Turm, der wegen der Sanierung eingerüstet ist. Diese Baumaßnahme gehört zur Vorbereitung des diesjährigen Naturparkfestes Barnim, das am 30. August in Biesenthal auf dem Schlossberg und dem umliegenden Gelände stattfindet.

 

© Thomas Stamer

Den Reiherberg, einen mittelalterlichen Burgwall, sahen wir von Ferne. Hinter dem Schlossberg überquerten wir das Finowfließ, regional auch „Finow oder Fine“ genannt, das im Regesesee entspringt. Es entwässert das Biesenthaler Becken und mündet bei Finowfurt in den Finowkanal. Bereits vor 4000 Jahren lebten in dieser Region Menschen, die anfangs Jagd und Fischfang betrieben. Später entstanden an den größeren Fließen Wassermühlen als Getreidemühlen.

Die „Fine“ wurde mehrfach begradigt, damit die Moorflächen des Finowtals als Wiesen und Weiden genutzt werden konnten. Für uns sind die Moore heute wichtige Klimaanlagen, deshalb wurde ein Teil der Begradigungen zurückgebaut. Intakte Moore beeinflussen das regionale Klima, weil sie eine hohe Verdunstung haben, sie speichern Nährstoffe, Kohlendioxid und Wasser.

In der „Fine“ leben zahlreiche Fischarten, darunter Flussbarsch, Hecht, Aal und Bachforelle, der 3-stachlige Stichling sowie verschiedene Kleinfischarten. 2012 wurde das Fließ an der Wehrmühle durch eine Fischtreppe durchgängig gemacht, um den Lebensraum der Fische zu erweitern.

 

© Thomas Stamer

Da der Wehrmühlenweg eine recht befahrene Straße ist, wurden hier schon oft Amphibien auf ihrem Weg zum Laichen überfahren. Aus diem Grunde werden an solchen Orten niedrige Folienzäune an den Straßen aufgestellt und die Tiere in Gefäßen gesammelt, bestimmt und dann sicher über die Straße zum Laichplatz gebracht. Wir hatten das Glück, dass Mitglieder der Naturwacht unterwegs waren, um Moorfrösche einzusammeln und wir sie dabei beobachten konnten.

Unser Wanderweg führte vorbei an der Wehrmühle und am Rande der Spillwiesen entlang nach Pöhlitzbrück. Dabei kamen wir an dem fast verlandeten Schwarzen See vorbei. Hier soll die Pöhlitzmühle gestanden haben, der die Brücke ihren Namen verdankt. Der Rastplatz an der Brücke wurde von den NaturFreunden mit enden Sitzgruppe gestaltet. Eine Tafel erläutert den vorbei kommenden Wanderern die Naturschönheiten der Umgebung erklärt.Als wir am Ziel ankamen, war alles für die Beköstigung der müden Wanderer vorbereitet: Erbsensuppe, gebratenes Fleisch und Würstchen, selbst gebackener Kuchen und Getränke. An einem Info-Stand wurde über die NaturFreunde-Arbeit berichtet, die Kinder erhielten Anleitung für die Zubereitung einer gesunden Ernährung.

 

© Thomas Stamer

Einige Wanderer waren schon dort und andere kamen später. Trotz des etwas windigen Wetters waren ~100 Wanderer der Einladung der NaturFreunde gefolgt. Bei allen Veranstaltungsteilnehmern möchte ich mich im Namen des Vereins für die Spende von insgesamt 66,91 € bedanken. Das Geld wird uns bei der Durchführung unserer Arbeit helfen. Allen Vereinsmitgliedern, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben, sei ebenfalls gedankt.

 

© Thomas Stamer